Weilmatten und Steinbruch Leymen
Weilmatten
Das über 0.6 ha grosse Schutzgebiet befindet sich am Weilmattweg rechtsseitig der Wiese. Hier befand sich das einzige Kreuzkröten-Vorkommen im Kanton. Die Kröten nutzten die Becken der Wasserpflanzen der ehemaligen Gärtnerei Breitenstein zur Fortpflanzung. Um den Bestand zu sichern, legte der Jugendnaturschutz Folienweiher an, die jedoch immer wieder zerstört wurden. Nach der Aufgabe der Gärtnerei gestaltete Pro Natura Basel das Gebiet 1996 mit Unterstützung der kantonalen Fachstelle für Naturschutz und der Gemeinde Riehen sowie des BUWAL (heute BAFU) um. Im Zuge des Baus des östlich angrenzenden Velowegs wurde das Reservat um eine Fläche auf deutscher Seite vergrössert. Durch den Weilmattweg und einer Aussichtsplattform ist das Gebiet gut einsehbar.
Das Gebiet umfasst mehrere Weiher, Kiesflächen, Böschungen, eine Trockenmauer und Steinlinsen. Hier findet sich neben typischen Ruderal- und Halbtrockenrasenarten wie Steinklee, Wegwarte und Karthäusernelke sowie Blauflüglige Sand- und Ödlandschrecke sowie Gottesanbeterin auch ein grösserer Bestand an Mauereidechsen, Berg-, Faden- und Kammmolchen. Gelegentlich sind hier auch Laubfrösche und Ringelnattern anzutreffen. Im kantonalen Inventar der schutzwürdigen Naturobjekte gehört das Reservat zu den wertvollsten Gebieten. Daher wurde es mit Regierungsratsbeschluss am 7. April 2020 ins Inventar der geschützten Naturobjekte aufgenommen.
Rund 300 m westlich davon (auf Gebiet der Stadt Weil am Rhein) liegt die «Kiesgrube Käppelin», ein 16.8 ha umfassendes Naturschutzgebiet mit einem guten Bestand an Gelbbauchunken. Regelmässig kommen auch Kreuzkröten vor.
Steinbruch Leymen
Im Steinbruch am Landskronberg in Leymen wurde bis Ende der 80er Jahre Kalk abgebaut. Das ca. 2.5 ha grosse Areal ist unser wertvollstes Schutzgebiet: Gefährdete Tierarten wie die Gottesanbeterin, die Geburtshelferkröte, die Schlingnatter oder die Westliche Heideschnecke und Pflanzenarten wie der Kugelköpfige Lauch, der Deutsche Enzian sowie neun Orchideenarten, unter anderem die Pyramidenorchis, sind hier heimisch. Auf den Rohböden des Steinbruchs finden sich auch Pionierarten wie die Mauerraute oder das Mauer-Hungerblümchen.
Den Wald, der das Gebiet umgibt, wird in den nächsten Jahren aufgelichtet – zugunsten von wärmeliebenden Arten. Auch sind Kaufgespräche über Parzellen in der direkten Umgebung des Steinbruchs im Gang.
Das Gebiet ist aufgrund der lose herumliegenden Steine und der steilen Felswände mit Steinschlag gefährlich und sollte nicht begangen werden. Die Eigentümer lehnen jede Haftung ab. Das Tor am Eingang lässt jedoch einen schönen Einblick ins Gebiet zu.
- Daniel Rüetschi